Ein ganz besonderes Jubiläum haben im Juni 29 HerderschülerInnen und ihre Lehrerinnen in Frankreich gefeiert: 20 Jahre offizieller Schüleraustausch zwischen der Herderschule Lüneburg und dem Collège Penn-ar-C’hleuz in Brest, Frankreich. Gemeinsam mit unseren französischen Gastgebern nahmen wir an einer feierlichen Veranstaltung im Amphitheater der Partnerschule teil – ein Moment, der die tiefe Freundschaft und das gegenseitige Vertrauen zwischen unseren beiden Schulen eindrucksvoll sichtbar machte.
Rund 200 Gäste – darunter Eltern, Lehrkräfte und vor allem unsere französischen und deutschen Schülerinnen und Schüler – kamen zusammen, um auf zwei Jahrzehnte gelebte Partnerschaft zurückzublicken. In ihren Grußworten betonte die deutsche Konsulin Armelle Maltey die Bedeutung solcher Austausche: „Diese Begegnungen sind jedes Mal eine Quelle der Bereicherung. Sie ermöglichen es jungen Menschen, Unterschiede zu schätzen und Freundschaften über Grenzen hinweg zu schließen.“
Unsere Austauschbeziehung geht bis ins Jahr 1994 zurück, wurde aber im Jahr 2005 offiziell vom Land Niedersachsen und dem französischen Bildungsministerium anerkannt. Seitdem reisen alle zwei Jahre Schülergruppen im Wechsel nach Brest oder nach Lüneburg. In diesem Jahr nahmen 32 französische und 33 deutsche Jugendliche am Austausch teil – viele neue Freundschaften sind entstanden, gemeinsame Erlebnisse haben bleibende Erinnerungen geschaffen.
Besonders schön war es, zu hören, wie offen und begeistert sich unsere Schülerinnen und Schüler äußerten. Gaspard, 14, aus Brest, sagte: „Es ist eine unglaubliche Erfahrung. Auch wenn es manchmal schwierig ist, sich auszudrücken, lernt man, sich anzupassen und echte Freundschaften zu knüpfen.“
Und auch Greta, 14, von der Herderschule, brachte es auf den Punkt: „Ich finde den Austausch super, um eine andere Kultur kennenzulernen. Man trifft viele nette Leute, und es ist manchmal richtig lustig, wenn man neue Wörter miteinander lernt.“
Ein Höhepunkt der Feier war das Befüllen einer Zeitkapsel mit Erinnerungen und Botschaften unserer Schülerinnen und Schüler. Diese Kapsel wird erst in zehn Jahren – zum 30. Jubiläum – wieder geöffnet.
Sehr emotional war der Beitrag von Danielle Herry, der ehemaligen Deutschlehrerin des Collège Penn-ar-C’hleuz und Initiatorin des Austauschs. Sie erinnerte daran, wie wichtig Verständigung und Freundschaft zwischen Frankreich und Deutschland sind: „Zwischen 1870 und 1945 gab es drei Kriege zwischen unseren Ländern. Dank Adenauer und de Gaulle konnte eine deutsch-französische Freundschaft wachsen – eine Grundlage für das heutige Europa. Es ist unsere Aufgabe als Lehrkräfte, diese Freundschaft lebendig zu halten.“